Fünfzig Jahre und kein bisschen leise. Dieser Satz ist für die Musikformation The Rhythmics nicht aus der Luft gegriffen, denn seit 50 Jahren gibt es die Band. Zwar gab es in den Jahren immer wieder mal Pausen, kürzere und längere, schöpferische und auch Zwangspausen aber nie die letzte Konsequenz, die Auflösung.

Für eine Handvoll Wissener Jungs brachte das Jahr 1966 eine Initialzündung. Musikalisch nicht unbedarft, sowohl im Spiel von Musikinstrumenten als auch gesanglich (einige hatten mehrere Jahre im Knabenchor gesungen), waren sie von der damals aktuellen Beatmusik infiziert und gründeten die Formation „The Rhythmics“. Gespielt wurde größtenteils bei Jugendtanzveranstaltungen, wie das zu jener Zeit üblich war.

Im Laufe der Jahre hatten wir, also The Rhythmics, einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Außer der reinen Beatbandbesetzung zählte mittlerweile auch ein Saxofonist sowie bei verschiedenen Auftritten ein Trompeter mit dazu. Ob es daran lag, wissen wir nicht. Jedenfalls wurden wir von der Wissener Verwaltung im Jahre 1969 dafür engagiert, um bei verschiedenen Veranstaltungen zu spielen, die mit der Ernennung Wissens zur Stadt einhergingen. In der damalige Lokalpresse (Rhein-Zeitung), ist dann über unsere Auftritte in nicht unerheblichem Maße berichtet worden und das im positiven Sinn.

Rhythmics Auftritt Stadtwerdung

Etwa um das Jahr 1970 erfolgten personelle Veränderungen. Außer der Grundbesetzung (Bass, Gitarre, Schlagzeug) gehörten von nun an ein Pianist und zwei Bläser, Saxofon und Trompete, zur festen Besetzung der Band, komplettiert durch eine Sängerin. Daraus resultierte, dass ein umfangreicheres und vielfältigeres Repertoire und eine individuellere Gestaltung der Arrangements möglich wurde.

Unser musikalisches Spektrum hatte daher zur Folge, dass wir auch als Begleitband von damals nicht unbekannten Schlagersängerinnen beziehungsweise Sängern (wie beispielsweise Marion Merz, Cindy und Bert, Peter Orloff, Bernd Spier, um einige zu nennen) für verschiedene Veranstaltungen verpflichtet wurden. Ebenso gehörten Entertainer aus dem Varieté-Bereich dazu.

Bedingt durch berufliche Veränderungen der Bandmitglieder kamen um das Jahr 1975 die musikalischen Aktivitäten zum Erliegen.

In den dann folgenden Jahren, die Bandmitglieder waren weiterhin gefragte Musiker, spielten sie auch in anderen Ensembles. Allerdings, und das sei ausdrücklich hier erwähnt, hat sich die Rhythmicscrew nie aus den Augen verloren.

Aktiv wurden The Rhythmics wieder im Jahre 1999 und das in der fast alten Formation. Grund war der Auftritt beim Benefizkonzert aus Anlass des 30. Jahrmarkts der katholischen Jugend von Wissen. Wohl auch deswegen, weil wir in den Anfängen des Jahrmarkts schon die musikalische Unterhaltung übernommen hatten.

Anfang der 2000er-Jahre spielten wir in verkleinerter Besetzung und ausschließlich nur bei privaten Anlässen. Obwohl, ein Auftritt war doch noch öffentlich. Im Rahmen der Open-Air-Veranstaltung „Zehn Jahre De Pänz“, in Wallmenroth im Jahre 2002, hatten uns die Pänz eingeladen, um bei ihrer Veranstaltung ein paar Takte zum Besten zu geben. Danach aber ruhten komplett die Auftritte. Die folgenden Jahre sind sozusagen als schöpferische Pause der Rhythmics zu sehen. Und wie in den Jahren zuvor schon einmal, sind die Bandmitglieder musikalisch nicht untätig und spielten bei verschiedenen Ensembles mit unterschiedlichen Musikstilrichtungen.

Dann passierte es, im Jahre 2015. Vielleicht war es so etwas wie eine innere Eingebung, die einige Bandmitglieder aus den Gründertagen überkam. Nun im beruflichen Ruhestand, besannen sie sich darauf „man könnte ja, einfach so aus Spaß am Musikmachen, noch mal locker leicht etwas zusammen spielen“. Nach mehreren Telefonaten wurde ein Termin für ein Gespräch vereinbart, um das weitere Vorgehen zu koordinieren (bei Ruheständlern ist die Terminfindung immer etwas schwieriger – me hät jo schleßlech och kene Zejit mie).

Hinzu kam, dass eine Einladung der befreundeten Band „Smash“ bei uns eingegangen war, die ihr 40-jähriges Bestehen feiern wollte und in deren Konzert wir mit auftreten sollten.

Die Proben waren zunächst ausschließlich auf das Konzert ausgerichtet. Die Intension aber war, es nicht beim Konzertauftritt belassen zu wollen, sondern, wie schon erwähnt, „locker leicht weiter zu machen“. Bestärkt durch die recht gute Resonanz nach dem Konzert wird jetzt mal regelmäßig, mal unregelmäßig, aber geprobt, was das Zeug hält.

Das heutige Repertoire bewegt sich der Redewendung folgend „Back to the Roots – zurück zu den Wurzeln“, und dennoch, die Musikstücke sind größtenteils mit einer gehörigen Portion eigener Note versehen.

Angedacht und nicht ausgeschlossen ist, eventuell Bläser mit hinzuzunehmen, wie in früheren Jahren.